Freiliegende Zahnhälse entstehen, wenn das Zahnfleisch zurückgeht und das darunterliegende Zahnbein (Dentin) freilegt. Hauptursachen sind Parodontitis, zu festes Zähneputzen und nächtliches Zähneknirschen.
Schmerzen und Überempfindlichkeit gegenüber heißen, kalten oder sauren Nahrungsmitteln sind typische Symptome.
Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und kann man freiliegende Zahnhälse selbst versiegeln?
- Professionelle Maßnahmen: Häufig wird eine Versiegelung der freiliegenden Zahnhälse mittels speziellen Lacken oder Kunststoffen durchgeführt. Dies hilft, Schmerzen zu lindern und die Zahnhälse zu schützen.
- Zahnfleischtransplantate: Bei schwereren Fällen kann das Zahnfleisch chirurgisch rekonstruiert werden, um die Zahnhälse wieder zu bedecken.
- Zahnfüllungen: Sind die Zahnhälse stark von Karies betroffen, können sie mit Füllungen behandelt werden.
- Prävention und Hausmittel: Gute Mundhygiene, die Verwendung einer weichen Zahnbürste, spezielle Zahnpasten für empfindliche Zähne, und der Einsatz von Mundduschen sind empfohlen. Hausmittel wie das Ölziehen oder das Auftragen von Flourid-Gel können unterstützend wirken, ersetzen aber keine zahnärztliche Behandlung.
Inhalt
- 1 Was ist ein freiliegender Zahnhals?
- 2 Die 3 häufigsten Ursachen für freiliegende Zahnhälse
- 3 Wie erkennt man freiliegende Zahnhälse?
- 4 Wie kann ich die Schmerzen vermeiden?
- 5 Die Folgen von freiliegenden Zahnhälsen
- 6 Behandlung von freiliegenden Zahnhälsen
- 7 Die Parodontitis-Therapie
- 8 Was Sie selbst tun sollten
- 9 Hausmittel für freiliegende Zahnhälse
- 10 Fazit
- 11 FAQs zum Thema freiliegende Zahnhälse
Was ist ein freiliegender Zahnhals?
Um das Thema Zahnfleischrückgang besser verstehen zu können, ist es zunächst notwendig, die Anatomie des Zahnes grob zu verstehen.
Beim gesunden Zahn:
- Sind die feinen Nervenfasern und Blutgefäße direkt vom Zahnfleisch umgeben, was den Zahn durch äußere Einflüsse schützt.
- Reicht der Zahnschmelz bis zum Zahnfleischrand. Er umgibt die kleinen feinen Verästelungen der Blutgefäße und Nervenbahnen, die bis ins Zahnmark hinein reichen.
Beim geschädigten Zahn:
Bei einem freiliegenden Zahnhals reicht das Zahnfleisch nicht bis zum Zahnschmelz. Dadurch liegen das Zahnbein oder Dentin und die sich darin befindenden Dentinkanälchen frei.
- Die freiliegenden Nervenfasern sind äußeren Einflüssen ausgeliefert. Die sich in der Nahrung befindenden Säuren, sowie heiß und kalt können direkt auf Nerven und Blutgefäße einwirken und den Zahn schwächen.
- Auf diesem Weg werden direkt mechanische und durch extreme Temperaturen („heiß“ und „kalt“) ausgelöste Reize über die Nerven übertragen, was sich durch einen ziehenden oder stechenden Schmerz äußert.
Freiliegende Zahnhälse? Nutze die richtige Zahnpasta, um Schmerzen und Überempfindlichkeit zu lindern. | ||
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Hinweis: Hausmittel haben ihre Grenzen. Insbesondere wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder verschlimmern, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen.
Die 3 häufigsten Ursachen für freiliegende Zahnhälse
Oft kommen mehrere Faktoren zusammen, es kann sich jedoch auch nur um eine Ursache handeln:
1. Parodontitis
Die Hauptursache für freiliegende Zahnhälse ist die Parodontitis. Sie führt unbehandelt zum Zahnverlust, daher ist es unbedingt nötig, sich beim Zahnarzt behandeln zu lassen. Parodontitis ist eine chronische bakterielle Entzündung, in deren Verlauf sich das Zahnfleisch weiter und weiter zurückzieht.
Bakterien, die sich am Zahnfleischsaum oder tief in Taschen ansiedeln und vermehren, verursachen diese Krankheit des Zahnhalteapparates. Die Krankheit beginnt mit dem Zahnfleischbluten, dann bildet sich das Zahnfleisch dramatisch zurück, der Knochen bildet sich zurück und die Zähne lockern sich.
Die Konsequenzen sind weitreichend: Zum einen werden in der Folge die empfindlichen Zahnhälse immer weiter freigelegt, sodass sich Zahnhalskaries ausprägen kann.
Vorbeugung
- Eine wirkungsvolle Vorbeugung ist immer eine sehr gute Mundhygiene unter Einsatz von Zahnseide oder Munddusche. Hier wird der sogenannte Biofilm direkt entfernt, sodass Zahnstein nicht entstehen kann.
- Alle 6 Monate sollte die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt erfolgen, bei der bis tief in die Zahnfleischtaschen gereinigt wird.
- Die regelmäßige Entfernung von Zahnstein ist essenziell zur Vorbeugung. Sie ist meist in der professionellen Zahnreinigung inbegriffen.
2. Zu festes Zähneputzen
Durch die andauernde, mechanische Reibung entstehen Entzündungen wie eine Gingivitis, sprich eine Zahnfleischentzündung, und natürlich entsteht auch Zahnfleischbluten.
Das Zahnfleisch wird durch das regelmäßig zu feste Putzen mit einer harten Zahnbürste bei entsprechendem Druck sukzsessive abgetragen oder bildet sich zurück, um dem mechanischen Reiz nicht ausgeliefert zu sein.
Somit werden die Zahnhälse freigelegt und die weiche Wurzeloberfläche abgetragen. Der frei liegende Zahn wird dann durch die Säure des Essens demineralisiert und das Zahnfleisch wird weiter durch die Säure zurückgetrieben.
Die falsche Putztechnik führt zu Zahnfleischrückgang – Was tun?
- Wir empfehlen den Einsatz einer modernen, elektrischen Zahnbürste. Bei zu festem Druck setzt die Zahnbürste aus oder sie “warnt” mit einem bestimmten Ton.
- Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt oder Prophylaxeassistenten zeigen, wie man sich mit der Handzahnbürste schonend die Zähne putzt.
3. Nächtliches Zähneknirschen
Bruximus oder nächtliches Zähneknirschen ist ein weitverbreitetes Phänomen in der westlichen Bevölkerung, dessen Ursache in vielen Fällen der Stress ist.
Im Schlaf presst der Betroffene unbewusst mit aller Kraft die Zähne aufeinander. Ober- und Unterkiefer reiben mit heftigem Druck hin und her. Der Schlafende bekommt davon gar nichts mit, aber der Beischläfer bekommt die Knirschgeräusche doch sehr oft mit.
Durch die übermäßige Belastung kann das Zahnfleisch zurückgehen, weil winzige Risse im Zahnhalsbereich entstehen und Teile des Zahnschmelzes abspringen. Durch die heftige Reibung entzündet sich das Zahnfleisch zusätzlich und an dieser Stelle ist dann der Zahnfleischrückgang stark zu verzeichnen.
Was tun bei Bruxismus?
Um Bruxismus zu stoppen, wird im Normalfall eine individuell gefertigte Knirscherschiene aus Kunststoff angefertigt, die jede Nacht getragen werden muss. Der Druck auf die Zähne wird dadurch abgefangen und der Kiefer entlastet.
Damit sind die Ursachen des Knirschens noch nicht beseitigt. Stress entgegenwirkende Entspannungsübungen, eine geeignete Therapiemaßnahme und/oder die Reduzierung der Stressursachen können dazu beitragen, das Knirschen in den Griff zu bekommen.
Lesen Sie auch unseren Artikel über die Aufbissschienen Arten und was Sie gegen Bruxismus machen können.
Andere Ursachen, die den Zahnfleischrückgang begünstigen
- Familiäre Vorbelastung
- Mangelnde Zahnpflege
- Rauchen
- Stress
- Ungesunde Ernährung
- Stoffwechselkrankheiten: Eine schlecht eingestellte Diabetes kann zu Zahnfleischrückgang führen.
Wie erkennt man freiliegende Zahnhälse?
Anzeichen Schmerz
Die meisten Patienten verspüren durch die Reizweiterleitung aufgrund der freiliegenden Nervenbahnen einen Schmerz oder ein starkes Ziehen beim Konsum folgender Nahrung:
- Heiße oder kalte Speisen und Getränke, wie zum Beispiel bei Suppen, Kaltgetränken mit Eiswürfel oder Eiscreme.
- Süße oder saure Nahrungsmittel
Optische Anzeichen
Natürlich ist es offensichtlich, wenn das Zahnfleisch zurückgegangen ist. Es ist ein unschönes Bild, wenn man freiliegende Zahnhälse hat, denn die Zähne erscheinen länger als gewohnt und gerade bei Rauchern und Menschen, die keine gute Mundhygiene haben, können sich die Hälse dann braun einfärben.
Wie kann ich die Schmerzen vermeiden?
Reize | Schmerz lindern |
Heiss/ Kalt | Keine zu heissen oder zu kalten Getränke konsumieren. Von Eiscreme Abstand nehmen. |
Süß/ Sauer | Fruchtzucker, zuckerhaltige Getränke und zu saure Nahrung meiden. Ggf. mit Kaiser Natron den Mund durchspülen - das neutralisiert. |
Falsche Zahnpasta | Auf Zahnpasta für sensitive Zähne mit geringem Abrieb achten. Keine aufhellenden Zahnpasten verwenden. |
Zu grobe Zahnbürste | Eine weiche bis mittelstarke Zahnpasta verwenden. Die richtige Putztechnik verwenden und ggf. zu einer elektrischen Zahnbürste greifen. |
Weitere Äussere Reize | Bei nächtlichem Zähneknirschen sollte eine Nachtschiene getragen werden. Die Munddusche sollte schwach eingestellt sein. Raucher sollten am Besten das Rauchen einstellen. |
Die Folgen von freiliegenden Zahnhälsen
Durch das Fehlen des schützendem Zahnschmelzes, ist der Zahn nun viel anfälliger:
- Zahnhalskaries: Säurebildende Bakterien haben nun einfach, sich am Zahnhals einzunisten und es entsteht die sogenannte Zahnhalskaries. Hier bilden sich dunkle Flecken an den Zahnhälsen, die später zu Löchern werden. In vielen Fällen ist es jedoch möglich, bei der professionellen Zahnreinigung oder beim Gang zum Zahnarzt diese Flecken wegfräsen zu lassen. Dazu kommt es auf das Stadium der Zahnhalskaries an.
- Wurzelkaries: Die Wurzelschicht ist fein und dünn. Kaum Schutz ist hier vorhanden, wenn der Zahnschmelz und das Zahnfleisch nicht mehr vorhanden sind. Eine Wurzelentzündung kann hier die Folge sein.
- Zahnverlust: Durch Karies oder Parodontose kann der Zahn dann komplett absterben und ausfallen.
Behandlung von freiliegenden Zahnhälsen
Je nach Diagnose variiert die Behandlung. Bei zu festem Putzen oder bei nächtlichem Zähneknirschen ist keine Entzündung festzustellen.
Nachdem der Zahnarzt Ihnen entweder erklärt hat, wie Sie Ihre Zähne richtig putzen oder mit Ihnen zusammen Maßnahmen zur Herstellung einer Beißschiene eingeleitet hat, wird er folgende Behandlung vornehmen:
Freiliegende Zahnhälse versiegeln
Mit Lack
Eine Versiegelung kann die Beschwerden in großem Maße lindern. Daher wird der Zahnarzt in der Regel einen speziellen Lack verwenden, um die offenen Zahnhälse zu versiegeln. Ein kräftiger Fluoridlack wird hierzu mit einem kleinen Pinsel aufgetragen.
Er besteht aus einer Kombination von Salzen mit mehreren Funktionen: So fördert zum Beispiel Strontiumchlorid die Remineralisierung des Zahnes und Kaliumchlorid vermindert dagegen die Reaktion des Zahnnervs auf schmerzhafte Reize.
Mit Kunststoff
Mit dünn-fließendem Kunststoff können die offenen Dentinkanälchen ebenfalls verschlossen werden. Durch die künstliche Isolierschicht können sich die Zähne dann erholen.
Nach zwei bis drei Monaten sollte ein Kontrolltermin erfolgen, bei dem eine der Prozeduren dann gegebenenfalls wiederholt wird. Voraussetzungen sind jedoch das richtige Zähneputzen sowie das Einhalten von Maßnahmen wie einer Nachtschiene bei Zähneknirschen.
Freiliegende Zahnhälse bedecken
Die Zahnhälse können mittels mikrochirurgischer Techniken wieder gedeckt werden, indem das umliegende Zahnfleisch verschoben oder mit einem Zahnfleischtransplantat versehen werden. Es wird dazu ein Streifen vom Zahnfleisch aus dem Gaumenbereich entnommen.
Der Vorgang ist kaum schmerzhafter als eine Verbrennung am Gaumen, die durch eine zu heiße Pizza verursacht wurde. Nach circa 7 Tagen ist die Entnahmestelle am Gaumen verheilt. Wenn zusätzlich Schmelz-Matrix-Proteine, auch Emdogain genannt, verabreicht werden, ermöglichen diese eine echte Regeneration von verloren gegangenem Zahnfleisch.
Das Emdogain setzt sich aus verschiedenen Proteinen zusammen, die sich zu einer Matrix vereinigen und die Bildung von körpereigenen Wurzelfasern anregen. Emdogain steuert somit die Geweberegeneration.
Zahnhalskaries beseitigen
Zahnhälse auffüllen ist die geeignete Maßnahme zur Beseitigung von Zahnhalskaries. Wenn das Loch zu groß ist, das durch das Wegfräsen der Karies entstanden ist, dann wird die Zahnhalsfüllung vorgenommen.
Sie dient dem Schutz des Zahnes vor weiterer Karies und äußeren Einflüssen. Auch die Schmerzempfindlichkeit an den Zahnhälsen wird somit verhindert. Eine Füllung in diesem Bereich ist im Gegensatz zu einer Wurzelbehandlung eine größtenteils schmerzarme Behandlungsmöglichkeit.
Je nach Materialwahl und bei guter Mundhygiene kann eine Zahnhalsfüllung mehrere Jahre halten. Meist wird sie jedoch nicht von der Kasse übernommen.
Die Parodontitis-Therapie
Bei dieser Erkrankung ist eine schnelle Reaktion gefragt, um das chronisch entzündete Zahnfleisch und das immer wiederkehrenden Zahnfleischbluten abklingen zu lassen und einen möglichen Zahnausfall zu verhindern. Leider entwickelt sich die Parodontose still und leise über Jahre hinweg.
Die Behandlung der Parodontitis sieht folgendermaßen aus:
- Mit Scaler, Kürette, Ultraschall und weiteren Instrumenten werden unter örtlicher Betäubung harte und weiche Beläge von den Zahnoberflächen entfernt, um die Bakterien aus dem Zahnfleischraum zu eliminieren
- Bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen oder nachdem die Entzündung nach dieser Zahnbelagentfernung weiter besteht, wird ein chirurgischer Eingriff vorgenommen. Zahnfleischränder werden an den betroffenen Stellen abgelöst und das erkrankte Gewebe plus zum Vorschein kommende Beläge werden entfernt. Hierzu wird ebenfalls eine örtliche Betäubung verabreicht.
- Zahnfleischtaschen können mittels Laser keimfrei gemacht werden, wobei dieses Verfahren privat bezahlt werden muss, da es nicht anerkannt ist von den Krankenkassen
- Antibiotika werden verabreicht, wenn besonders aggressive Keime an Stellen, an die man schlecht gelangt, fortbestehen
- Danach, wenn alle pathogenen Keime entfernt wurden, erfolgen Kontrolltermine, bei denen der Patient die erfolgte tägliche Zahnpflege unter Beweis stellen muss.
Was Sie selbst tun sollten
Bitte achten Sie darauf, dass Sie ALLE Punkte einhalten:
Die Zahnpasta
Die Zahnpasta für freiliegende Zahnhälse sollte keine groben Partikel oder aggressive Putzkörper enthalten, wie es bei zahnaufhellenden Pasten der Fall ist, damit das Zahnfleisch nicht irritiert und der Zahnschmelz nicht angegriffen wird.
Aminoflourid ist in vielen sensitiven Zahnpasten enthalten und hat die Eigenschaft Dentinkanälchen bei Zahnfleischrückgang zu verschließen und somit die Weiterleitung scherzhafter Reize zu unterdrücken.
Munddusche und Zahnseide
Zur Reinigung der Zahnzwischenräume ist die Munddusche perfekt. Allerdings sollte man gerade bei einer Entzündung des Zahnfleisches auf die Stärke des Strahls achten. Ist er zu stark, dann entzündet sich das Zahnfleisch noch weiter.
Auch bei der Zahnseide sollte man etwas aufpassen und behutsam die Zahnzwischenräume reinigen, damit keine Blutungen entstehen.
Flourid-Gel
Verwenden Sie einmal pro Woche Elmex Gelee für freiliegende Zahnhälse. Hier werden die Dentinkanäle geschlossen und die Reizweiterleitung wird gestoppt.
Säure fernhalten von den Zähnen
Säure schwächt die Zähne und verursacht Schmerzen am Zahnfleischrand. Säure ist enthalten in Früchten, Alkohol, Säften, zuckerhaltigen Getränken und Süßigkeiten. Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz kann die Säure neutralisieren.
Nach dem Essen nicht direkt die Zähne putzen, sondern mindestens 20 Minuten warten oder mit einer Natron-Lauge spülen, damit der Zahn nicht weiter entmineralisiert, sondern remineralisiert wird.
Zähneputzen
Die Handzahnbürste darf nicht zu hart sein, sondern mittelstark bis weich sein. Die Putzzeit von 3 Minuten sollte eingehalten werden. Vor dem Schlafengehen sollten die Zähne immer geputzt werden. Die geeignete, sanfte Putztechnik ist hier gefragt:
Hausmittel für freiliegende Zahnhälse
Diese Mittel können nicht den Gang zum Zahnarzt ersetzen. Sie können den Zahnfleischrückgang auch nicht heilen, aber sie können unterstützend die Schmerzen lindern und der Entzündung entgegenwirken.
Nelken- Schwarzkümmel- und Teebaumöl
Alle 3 Produkte sind perfekt, um Zahnfleischrückgang zu stoppen und das Zahnfleisch zu beruhigen. In der regelmäßigen Anwendung reduzieren diese Öle drastisch Entzündungen am Zahnfleisch.
Das desinfizierende und entzündungshemmende Öl auf ein Wattestäbchen geben und vorsichtig auf die betroffene Stelle tupfen. Das nimmt den Schmerz und tötet die Bakterien ab.
Kamillen- und Salbeitee
Kamillen- bzw. Salbeitee sind bekannt für Ihre beruhigende Wirkung. Damit kann man mehrmals am Tag gurgeln und den Tee am besten ein paar Minuten im Mund verweilen lassen.
Ayurveda: Ölziehen
Ein spezielles Hausmittel bei Zahnfleischbluten, das aus der ayurvedischen Therapie kommt, ist das Ölziehen.
Es wird zur Vorbeugung und Behandlung der Parodontitis und bei Zahnfleischproblemen eingesetzt. Diese Methode dient der Stärkung und Entgiftung des Zahnfleisches. Zahnfleischbluten wird somit drastisch reduziert. Es werden unbehandelte, kaltgepresste Öle wie Sesamöl, Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl oder die zuvor genannten Öle verwendet.
- Auf nüchternen Magen wird morgens ein Esslöffel Öl für ungefähr 10 – 15 Minuten im Mund hin- und hergespült sowie durch die Zähne gezogen.
- Wichtig ist, dass man es hinterher ausspuckt und nicht herunterschluckt, denn es nimmt die Giftstoffe und Bakterien von Zunge, Zahnfleisch, Mund- und Rachenraum auf. Ausspülen sollte man mehrmals und mit warmem Wasser.
- Danach sollte man die Zähne 2-3 Minuten lang putzen.
"Nach einigen Anwendungen sieht man bereits erste Ergebnisse. So hat sich zum Beispiel mein Zahnfleisch verbessert und die Haut wirkt strahlender. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen." Feli, Amazon Rezension | ||
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Hinweis: Hausmittel haben ihre Grenzen. Insbesondere wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder verschlimmern, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen.
Fazit
Keine Angst vor dem Gang zum Zahnarzt bei Zahnfleischrückgang. In der Regel kann man dieses Leiden in den Griff bekommen, es ist jedoch wichtig, die genaue Ursache herauszufinden.
Sollte die Ursache eine Parodontitis sein, so droht Zahnausfall. Eine gute Mundhygiene und die Verwendung von Gelen sind in diesem Moment äußerst wichtig, damit sich das Zahnfleisch beruhigen kann.
Erfahren Sie hier alles zum Thema Notfallsprechstunde, wenn die Schmerzen nachts kommen und Ihr Zahnarzt keine Sprechstunde mehr hat.
FAQs zum Thema freiliegende Zahnhälse
Was tun bei freiliegenden Zahnhälsen?
Wenn Sie unter freiliegenden Zahnhälsen leiden, holen Sie sich auf jeden Fall zahnärztlichen Rat und versuchen Sie nicht sofort die freiliegenden Zahnhälse selbst zu versiegeln.
Ist Zahnhälse auffüllen schmerzhaft?
Zahnhälse auffüllen ist in der Regel nicht schmerzhaft, da der Patient örtlich bestäubt wird. Eine Zahnhalsfüllung kann mehrere Jahre halten und hiermit wird der natürliche Zahn erhalten.
Kann man freiliegende Zahnhälse selbst versiegeln?
Um freiliegende Zahnhälse selbst zu versiegeln, nutzen viele Elmex Gelee und andere Methoden. Diese hat jedoch nicht die gleiche Wirkkraft wie eine professionelle Behandlung beim Zahnarzt.
- Bekes, K., H-G. Schaller, and Ch Hirsch. “Verbesserung mundgesundheitsbezogener Lebensqualität durch die Anwendung von Mundhygieneprodukten für schmerzempfindliche und freiliegende Zahnhälse.” ZWR-Das Deutsche Zahnärzteblatt 117.04 (2008): 136-142. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2008-1076777 abgerufen am 13.09.2018