DE
de_DEen_GBen_USes_ESfr_FR

Dentaly.org wird von Lesern unterstützt. Wenn Sie über unsere Links einkaufen, erhalten wir evtl. eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch Kosten entstehen. Erfahren Sie mehr.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen und was man noch gegen Zahnweh tun kann

Medizinisch überprüft von
Martina Tomić
calendar icon
updated icon
Up-to-Date

Jeder kann es bestätigen, Zahnschmerzen zählen zu den schlimmsten Schmerzen überhaupt. Viele Menschen sind von Zahnweh und entzündetem Zahnfleisch betroffen. Oft sind diese Arten von Schmerz die einzig erkennbaren Symptome der Erkrankung.

Zahnschmerzen, was tun?

Wir von Dentaly.org haben uns für Sie auf die Suche begeben und Ursachen, schnelle Hilfsmittel, die besten Haus- und Arzneimittel ermittelt. Wir verraten Ihnen alles, was wir herausgefunden haben.

Warum tut mein Zahn so weh?

Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz unseres Körpers und verkraftet sehr viel. Die empfindlichen Gewebeschichten darunter, vor allem das Zahnmark, in der sich die feinen Nervenfasern befinden, verursachen das Zahnweh. Wird der Zahn angegriffen, dann werden Schmerzimpulse durch die feinen Nervenfasern weitergeleitet, was den Schmerz verursacht.

Bei Zahnschmerz auf jeden Fall zum Zahnarzt gehen
Was tun bei Zahnschmerzen? Kühlen, ruhen und wahrscheinlich erstmal ein Schmerzmittel!

Die Ursachen und Faktoren für Schäden am Zahn

Mangelnde Mundhygiene und die moderne Nahrung: Im Vergleich zu früher ist unsere Nahrung stark angereichert mit Zucker und säurehaltigen Produkten, die den Zahn angreifen.

  • Für Karies, Mundgeruch und Parodontitis zuständige Bakterien können größtenteils nur durch die regelmäßige Mundhygiene bekämpft werden. Die antibakterielle Wirkung des Speichels allein reicht nicht aus.
  • Operative Eingriffe am Zahn, Kieferknochen oder am Zahnfleisch stellen einen Entzündungsfaktor dar
  • Vereiterungen im Mundraum: Aphthen und Abzesse bzw. Eiterbeulen im Mundraum
  • Schmerzender Zungenbelag: Mundsoor bzw. ein Pilz im Mund oder die sogenannte Mundfäule
  • Genetische Faktoren: Tatsächlich hat man herausgefunden, dass die Neigung zu gewissen Zahnleiden vererblich sein kann
  • Medikamente und Krankheiten: Medikamente, die den Speichelfluss verringern, Diabetes sowie die allgemeinen Alterungsprozesse begünstigen diverse Zahnleiden
  • Zahnbleaching: Schmerzempfindliche Zähne werden dadurch verursacht
  • Unfall: Durch einen abgebrochenen Zahn kann das Zahninnere verletzt werden
  • Zahnschmerzen bei Erkältung: Manchmal kann es bei schlimmen grippalen Infekten dazu kommen, dass sich der Schmerz durch die Entzündung wie Zahnschmerz anfühlt.
  • Zahnkrone Schmerzen: Schließt die Krone nicht ordentlich am Zahnrand ab, kann es zu Problemen kommen
  • Herausgefallene Zahnfüllung: Der Zahn ist ungeschützt vor äußeren Einflüssen
Warum tun Zähne weh? Unsere 32 Hauer sind doch eigentlich leblose, solide Mahlsteine, gemacht, um zu knacken und zu zerhacken. Wie können die überhaupt so furchtbar schmerzen – und haben Zahnschmerzen einen Sinn? Und wenn ja, welchen? SWR-Kanal abonnieren unter http://bit.ly/ySWR Alle SWR Odysso-Kanäle: Facebook: https://www.facebook.com/SWRWissen/ Homepage: http://www.swr.de/odysso Mediathek: http://x.swr.de/s/odysso

Zahnschmerzen lindern

Zahnschmerzen, was hilft schnell? Hier die ersten Schritte bei Zahnbeschwerden:

Zahn reinigen und desinfizieren

Die Zähne mit der Zahnbürste reinigen, insofern man die entzündete Stelle berühren kann, und ordentlich ausspülen. Danach ein Mundwasser verwenden und die Flüssigkeit eine Zeit lang im Mund behalten. Wenn kein Mundwasser zur Hand ist, dann sollte man mit Salzwasser gurgeln.

Zahn kühlen

Um den Zahn zu kühlen, können Sie ein Kühlpad oder Eiswürfel in einem Tuch verwenden.

Tabletten gegen Zahnschmerzen

Man sollte Schmerzmittel bei akuten Zahnschmerzen einnehmen, um den Schmerz und die Entzündung abklingen zu lassen. Es sollte jedoch klar sein, dass man nach mehreren Stunden ohne Besserung auf jeden Fall den Zahnarzt oder gar den Notdienst aufsuchen sollte. Für die ersten Stunden sind Medikamente jedoch durchaus hilfreich, um die Entzündung zu stoppen.

Ibupuprofen, Thomapyrin und Paracetamol sind bekannte, rezeptfreie Produkte, die den Schmerz nehmen und die Entzündung hemmen. Dolomo ist ein Kombipräparat aus Paracetamol und Acetylsalicylsäure mit zwei verschiedenen Zusammensetzungen. Die Tabletten für den Tag sind mit Coffein versetzt, die Nachttabletten haben Codein als Zusatz.

Wundermittel Nelke
Zahnschmerzen Hausmittel Nr. 1: Nelken und ihre schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung

Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Es sollte Ihnen klar sein, dass Hausmittel auf gar keinen Fall den Gang zum Zahnarzt ersparen, denn Zahnschmerzen deuten auf ein Zahnleiden hin, das man nicht mit Hausmitteln beseitigen kann. Daher sollten Sie die folgenden Tipps lediglich zur Unterstützung einsetzen.

Nelken

Nelken bei Zahnschmerzen, das hilft! Für ihre antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung im Mundraum ist die Gewürznelke beliebt. Die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle haben im Vergleich zu mediterranen Gewürzen wie Oregano, Thymian, Salbei, etc. einen höheren Gehalt an Antioxidantien, auch Polyphenole genannt. Die betäubende und desinfizierende Wirkung mit Soforteffekt kann bei Zahnschmerzen sehr behilflich sein. Sie stellt ebenfalls ein zuverlässiges Hausmittel bei Zahnwurzelentzündung dar. Sogar als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung hat sie sich bewährt:

  • Eine getrocknete Nelke wird auf den betroffenen Zahn gelegt. Die Nelke soll so lange wie möglich im geschlossenen Mund behalten werden, damit sie ihre Wirkung entfalten kann. Die Nelke auf den betroffenen, schmerzenden Zahn geben und für mindestens 30 Minuten im Mund behalten.
  • Das Nelkenöl bei Zahnschmerzen ist zugleich auch das Hausmittel bei Wurzelentzündung und Gingivitis. Das Öl kann man in der Apotheke oder im Internet beziehen. In der Regel wird es mit lauwarmem Trinkwasser verdünnt und mit einem Wattestäbchen kann auf die entzündete Stelle aufgetragen. Diesen Vorgang sollte man mehrmals am Tag wiederholen.

Entzündungshemmender Tee

Es ist möglich, in der Apotheke einen Tee anmischen zu lassen, der das Zahnweh lindert. Die Teemischung sollte aus folgenden Pflanzen bestehen:

  • Pfefferminze
  • Johanniskraut
  • Quendel
  • Melisse

Der Tee sollte mindestens 10 Minuten lang ziehen und beim Trinken sollte er durch die Zähne “geschlürft” werden.

Hausmittel bei Zahnfleischentzündung

Bei einer Zahnfleischentzündung droht Zahnfleischrückgang und die Freilegung der Zahnhälse. Auf gar keinen Fall sollten Sie einfach nur Hausmittel verwenden, sondern Sie sollten Ihren Arzt aufsuchen und seinen Rat befolgen. Die folgenden Maßnahmen können Sie jedoch getrost als unterstützende Maßnahmen betrachten.

Aloe Vera

Sehr zu empfehlen ist die unterstützende Kühlung mit Aloe Vera. Von der frischen Pflanze können Sie das Blatt einer mindestens seit einem Jahr gereiften Aloe Vera verwenden.

Vorsicht beim Kauf: Nur das Aloe Vera Gel, was aus der Mitte des Blattes gewonnen wird, hat die gewünschte Wirkung. Zudem sollte die Pflanze bei der Herstellung nicht übermäßig erhitzt werden, da sonst wichtige Enzyme und andere Wirkstoffe absterben. Als Hausmittel bei Zahnfleischentzündung und zum Kühlen ist das Produkt ausgesprochen effektiv. Das Gel immer wieder auf die schmerzende Stelle aufgetragen.

Teebaumöl desinfiziert und heilt Infekte ab
Australisches Teebaumöl ist ein Wundermittel für das Zahnfleisch

Teebaumöl

Infektionsbedingte Zahnschmerzen werden mit dem sehr effektiven Teebaumöl gelindert. Bei Zahnwurzelentzündung, Gingivitis, Aphthen und anderen Entzündungen wird das verdünnte Teebaumöl mit einem Wattestäbchen wie eine Tinktur auf die betroffene Stelle gepinselt. Das verdünnte Öl aus Australien kann auch als Mundspülung eingesetzt werden. Vorsicht! Das Teebaumöl nicht unverdünnt in den Mund nehmen. Teebaumöl wirkt innerlich toxisch, wenn man es in großen Mengen konsumiert. Die Verdünnung sollte daher bei der Mundspülung ein Tropfen auf ein Schnapsglas Wasser sein und bei einer Tinktur 10 Tropfen auf ein Schnapsglas.

Salbei

Die mediterrane Würz- und Heilpflanze Salbei eignet sich sehr gut zur Desinfektion, Beruhigung und Schmerzlinderung bei Entzündungen im Bereich Zahn, Zahnfleisch und Zahnwurzel.

In folgender Darreichungsform eignet sich Salbei:

  • Salbeitee zum Trinken – hier wird auch der Rachenraum mitdesinfiziert.
  • Frische Salbeiblätter kochen: Der Sud wird aus 2 Litern Wasser und 4 Sträußen frischem Salbei gewonnen. Den hochkonzentrierten Salbei – Sud für zwei Stunden köcheln lassen, die Blätter abseien und abschließend den Sud abkühlen lassen. Er kann in Form von Mundspülungen und zum Auftupfen als Tinktur verwendet werden.
  • Frische Salbei-Blätter kauen: Die antibakterielle Wirkung hilft sofort und hilft Mundgeruch zu reduzieren. Salbei wirkt außerdem beruhigend und enthält Vitamine und Mineralien.

Kamille

Die Kamille kennen wir alle und wissen, dass sie beruhigend und entzündungshemmend wirkt.

In dieser Form ist die Kamille verwendbar:

  • Kamillentee: Den Tee durch die Zähne schlürfen vor dem Herunterschlucken.
  • Kamillensud mit frischen Kamilleblüten für Mundspülung und Tinktur zum Auftupfen oder für Kompressen

Kamille ist auch zur Behandlung von Aphthen oder zur Beruhigung des Zahnfleisches bei einer neuen Zahnspange geeignet. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene stellt die Pflanze ein geeignetes und beruhigendes Heilmittel dar.

Homöopathie: Globuli bei Zahnschmerzen

Die homöopathischen Produkte sind unterstützend einzusetzen und ersetzen auf gar keinen Fall den Gang zu einem Zahnarzt. Nur allein mit homöopathischen Mitteln können Sie keine schwere Infektion im Mundraum heilen, daher lassen Sie sich vorher von Ihrem Zahnarzt diagnostizieren und erst dann sollten Sie mit gutem Gewissen auf die folgenden Mittel zugreifen:

Hypericum

Die aus den frischen Blüten von Johanniskraut hergestellten Globuli für Zahnweh sind ein wichtigstes Mittel zur Beruhigung der Nerven. Bei entzündeten und verletzten Zahnnerven mit ziehenden, ausstrahlenden Schmerzen kann des Produkt eingesetzt werden, denn Hauptangriffspunkt von Hypericum stellt das zentrale Nervensystem dar. Sowohl Erwachsene als auch Kinder können dieses Mittel einnehmen. Die in Europa beheimatete Pflanze wird auch in der allgemeinen Medizin erfolgreich eingesetzt.

Chamomilla Globuli

Ein sehr gutes Mittel zur Beruhigung von schmerzgeplagten Patienten. Vor allem für Babys, Kinder und Schwangere ist das beruhigende und schmerzstillende Heilmittel geeignet. Dieses homöopathische Mittel wirkt entkrampfend und schmerzlindernd, vor allem während der Zahnung und bei Zahnentzündungen. Der hochpotenzierte Wirkstoff der Kamille hilft beim Heilungsprozess bei Kinderzahnschmerzen.

Arnica Globuli

Arnica ist ein Wundermittel, das auf heimischem Gebiet wächst. Die in Europa beheimatete Pflanze hilft ebenfalls den Heilungsprozess im Körper anzukurbeln und wirkt schmerzlindernd. Die Indikation reicht von Zahnschmerzen, Zerschlagenheitsgefühl, Bluterguss, Entzündung, Unwohlsein, Frösteln, bis hin zu Schwellungen, die gemildert werden, über Schmerzen nach Wurzelbehandlung, Zahnverletzung oder Operation. Sowohl Erwachsene als auch Kinder können dieses Produkt einnehmen.

Die Symptome von Zahnweh

Zahnweh muss man zum Glück nur selten ertragen
Was tun gegen Zahnschmerzen?

Welche Arten von Schmerz gibt es? Man unterscheidet bei Zahnweh zwischen dumpfen, pulsierenden und starken Zahnschmerzen.

  • Pochende Schmerzen im hinteren Wangenbereich. Ist der Weisheitszahn noch nicht durchgebrochen, dann könnte das ein Zeichen für den Durchbruch sein. Es könnte jedoch auch ein entzündeter Weisheitszahn sein, der gezogen werden muss.
  • Zahnfleischschmerzen: Freiliegende Zahnhälse, die mit Zahnfleischbluten einhergehen können auf eine Parodontitis hinweisen.
  • Dumpfe Zahnschmerzen sind in der Regel nicht so schwer zu ertragen, doch birgt sich hinter diesen Schmerzen oft eine ernsthafte Reizung oder Erkrankung, wie eine entzündete Zahnwurzel, Karies oder eine Zahnverletzung
  • Pochende oder pulsierende Schmerzen deuten auf eine Entzündung hin.
  • Starke Zahnschmerzen empfindet man bei einer Wurzelspitzenentzündung, denn hier sitzt die Entzündung schon im tieferen Gewebe.
  • Zahnschmerzen beim Kauen: Sitzt der Schmerz im Bereich der Kiefermuskeln, dann könnte der Schmerz die Folge von nächtlichem Zähneknirschen sein.
  • Zahnschmerzen bei Kälte: Man spricht von Sensibilitätsschmerz, wenn ein Zahn verletzt oder dessen Widerstandskräfte herabgesetzt sind
  • Zahnschmerzen Nachts: Nachts nimmt die Cortisolproduktion ab, durch die Liegeposition wird im Kopf die Durchblutung angeregt und durch die Wärme im Bett dehnt sich das entzündete Gewebe aus.
  • Zahnschmerzen nach Füllung: Wenn die Füllung übersteht und der Biss nicht richtig sitzt oder wenn die Füllung herausgefallen ist, dann können rasende Schmerzen die Folge sein.
  • Wurzelbehandlung Schmerzen: Pochende Schmerzen können durch eine erneute Entzündung auch nach Monaten die Folge der Wurzelspitzensekretion oder der Wurzelbehandlung sein.
  • Zahnschmerzen an mehreren Zähnen: Wenn gleich mehrere Zähne schmerzen, dann deutet das auf eine tiefer sitzende Entzündung hin.
  • Kieferschmerzen, wenn der Kieferknochen schmerzt
  • Zahnkrone Schmerzen: Schlecht sitzende Kronen können das Zahnfleisch reizen.
  • Zahnimplantat Schmerzen: Wenn das Implantat nicht korrekt eingesetzt wurde oder sich die Wunde beim Eingriff entzündet hat, dann können pulsierende Schmerzen entstehen.

Die Ursachen für Zahnschmerz

Zu diesem Schmerz kann es durch verschiedene Umstände kommen, die in diesem Artikel noch behandelt werden: Karies, eine herausgefallene Füllung, Zahnwurzelentzündungen, abgebrochener Zahn, schlecht aufgesetzte oder bzw. zu hohe Krone, überstehende oder herausgefallene Füllung,  durch Zähneknirschen, aber auch durch temporär sensible Zähne, die mit Schmerz auf heiße oder kalte Speisen und Getränke reagieren und durch Zahnbleaching verursacht wurden. Auch nach Zahnbehandlungen wie Zahnfüllung und nach Anpassung einer Zahnspange oder Beißschiene kann man eventuell ein paar Tage lang Zahnweh einkalkulieren. Auch Aphthen können Zahnweh verursachen.

Die Zahnfleischentzündung

Ist das Zahnfleisch entzündet, kann Zahnfleischbluten eine sichtbare Folge sein. Das weiche Zahnfleisch, das die Zahnwurzel umgibt, wirkt gereizt, was sich durch eine dunkelrote Färbung äußert. Das Zahnfleisch reagiert hypersensibel auf Berührung und blutet schnell beim Biss in einen Apfel oder beim Zähneputzen. Ebenfalls können Schwellungen in dem Bereich auftreten. Gingivitis ist das Fachwort für entzündetes Zahnfleisch. Sie ist die mildeste Form der Parodontitis und heilt bei konsequenter Behandlung ohne Komplikationen aus.

Parodontitis

Die Nummer Eins der Volkskrankheiten in Deutschland:

Die Gingivitis ist eine Unterform der Parodontitis. Wird sie nicht richtig ausgeheilt, dann entsteht die Parodontose oder Parodontitis. Dieses Krankheitsbild, was mit Zahnfleischbluten und freiliegenden Zahnhälsen beginnen kann, vereint gleich mehrere Entzündungsformen des Zahnhalteapparates, wozu neben dem Zahnfleisch zum Beispiel auch der Kieferknochen zählt, in dem die Zähne verankert sind. Die Folge von Parodontitis ist Zahnfleischrückgang, der die Lockerung der Zähne, den Rückgang des Kieferknochens und schlussendlich Zahnverlust bedeutet. Eine konsequente Therapie ist hier nötig, damit sich die Zahnfleischneubildung realisieren kann.

Unsere sensiblen Zähne
Der Zahn ist nur in der äußeren Schicht hart.

Karies

Die Nummer Zwei der Volkskrankheiten in Deutschland:

Schlechte Ernährungsgewohnheiten und mangelhafte Mundhygiene lösen diese Krankheit aus.  Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die zur Zersetzung des Zahnhartgewebes, Zahnschmelzes und Dentins führt. Sie entsteht unter Einfluss von Mikroorganismen. Bakterien nutzen Kohlenhydrate wie Traubenzucker, Fruchtzucker und normalen Zucker oder Stärke, die in Mehl, Brot und Gebäck enthalten ist, und erzeugen beim Abbau Säure. Durch Säureeinwirkung „entkalkten“ die Zahnoberflächen, was dem Zahn Vitalität und seinen natürlichen Schutz entzieht. Weitere Bezeichnungen sind auch Zahnfäule oder Caries dentium. Ist die Schicht des Zahnschmelzes erst einmal durchbrochen, dann dringt die Karies schließlich in das darunter liegende Zahnbein ein. Weil das Dentin nicht so stabil wie der Zahnschmelz ist und die im Dentin vorhanden Kanälchen die idealen „Schlupflöcher“ für Bakterien darstellen, verläuft die Devitalisierung dort sogar schneller. Plaque oder Zahnbelag stellt den Nährboden für Karies dar.

Der Aufbau des menschlichen Zahnes

Zahnanatomie

Strukturell

Anatomisch

Äußere Schicht

Zahnschmelz, der härteste Teil des Zahnes. Er besteht zu 95% aus Mineralien und zu 1 % aus Proteinen, Kohlenhydrate und Lipide. Zu 4 % besteht er aus aus Wasser.

Die natürliche Zahnkrone

Mittlere Schicht

Dentin macht den größten Teil des Zahnes aus. Im Dentin eingebettet liegen die Dentinkanälchen, die Fortsätze der dentinbildenden Zellen und Nervenzellfortsätze, die Schmerzen auslösen, wenn das Zahnbein angegriffen wird.

Zahnbein oder Dentin

Innere Schicht

Weiches Inneres: Das sich im Zahnmark befindliche Netz aus Bindegewebe und Nervenzellen verläuft über die Wurzelkanäle zur Wurzelspitze hin. Bei der Wurzelspitze oder Apex Dentis treten Nerven und Gefäße aus, die in den Kieferknochen münden.

Das Zahnmark mit einer oder mehreren Zahnwurzeln

Wurzelentzündung

Die häufigsten Ursachen für die Beschädigung oder das Absterben der Zahnwurzeln sind:

  • Ein abgebrochener Zahn
  • Eine herausgefallene Füllung
  • Eine poröse Krone
  • Karies: Meist ein tiefes, kariöses Loch
  • Eine Zahnverletzung (ein Schlag, ein Aufprall, etc.)

Ist das Zahnmark entzündet und wird nicht behandelt, können Bakterien über die Wurzelkanäle bis tief in den Kieferknochen vordringen. Dies verursacht die Bildung von Eiter am Wurzelkanal bis hin zur Wurzelspitze, was zu einer Eiterblase am Zahnfleisch (Abszess) führen kann. Der Abszess kann den Kieferknochen um den Zahn zerstören sowie heftige Schmerzen auslösen. Man sollte nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen stets die Zähne putzen, damit keine Karies entstehen kann.

Wurzelbehandlung und Wurzelspitzensekretion

Zahnschmerzen nach der Wurzelbehandlung oder der Wurzelspitzensekretion können auftreten. Durch die Intervention kann es zu einer Infektion kommen und die Zahnwurzeln können sich dabei entzünden.

Schmerzempfindliche Zähne durch Bleaching

Es kann vorkommen, dass die Schmerzsensibilität und Gereiztheit gegenüber Kaltem und Heißem durch Bleaching hervorgerufen wird. Die auftretenden Schmerzen sind meist kurz und stechend. In diesem Falle handelt es sich um eine Überempfindlichkeit, die im Rahmen des Bleaching Prozesses hervorgerufen wird. Wenn Schmerzen auftreten, sollte das Bleaching auf jeden Fall unterbrochen und ein Zahnarzt aufgesucht werden. Die im Zahn befindlichen Mineralien werden durch das Bleichen entzogen. Der Zahn verliert an Vitalität und ist ungeschützt vor Bakterien. Sollte dieses Symptom auftreten, dann sollte dringend eine Ruhephase für die Zähne eingeleitet und das Bleaching unterbrochen werden. Wer seine Zähne liebt, sollte dann weitere Schritte mit dem Zahnarzt besprechen, um zu vermeiden, dass die Zähne geschädigt werden.

Schüsslersalz: Wir empfehlen im Falle einer Demineralisierung der Zähne außer dem Zahnartztbesuch die Gabe von Schüssler Salz Nr.1 und Nr.2 zur Remineralisierung der Zähne.

Lesen Sie hier alles über Produkte zum Zahnaufhellen.

Postoperative Schmerzen

Durch schlechtsitzende Zahnkronen, Füllungen, Implantate, und nach der Wurzelbehandlung, Wurzelspitzensekretion, Weisheitszahn-OP können in der Regel postoperative Schmerzen auftreten. Es kann sein, dass der Wundschmerz nur kurz anhält. Der Zahnarzt wird Sie darüber in Kenntnis setzen, ob Sie mit Schmerzen zu rechnen haben. Es ist jedoch durchaus normal, dass es nach Eingriffen zu Entzündung und Schmerz kommen kann.

Beim Thema Zahnweh beschäftigen wir uns sicher alle einmal mit der folgenden Frage:

Zahnschmerzen führen uns zum Zahnarzt
Zahnschmerzen, was hilft? Bei länger andauernden Schmerzen sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen!

Wie vermeide ich in Zukunft Zahnweh?

Nicht nur Süßigkeiten sind schädlich für die Zähne. Sie sollten zusätzlich auf Folgendes achten:

Richtige Zahnbrüste wählen

Alle zwei bis drei Monate sollte man eine Zahnbürste aus hygienischen und medizinischen Gründen austauschen. Die elektrische Zahnbürste verhindert zu viel Druck und sichert eine optimale Putzzeit durch den Timer.

Geeignete Putztechnik

Die Putztechnik bei elektrischen Zahnbürsten ist komplett anders als die Putztechnik bei einer Handzahnbürste. Die Zähne sollten um die 2 Minuten lang geputzt werden. Viele Patienten putzen falsch oder zu fest und schädigen somit ihre Zähne.

Regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume

Mit Zahnseide oder einer Munddusche kann man die Zahnzwischenräume perfekt reinigen, denn hier siedeln sich Bakterien an und bilden Plaque, der dann zu hartem Zahnstein wird. Mithilfe dieser beiden Maßnahmen wird alles gründlich gespült und Bakterien, sowie Mundgeruch, haben keine Chance. Lesen Sie hier alles über die Munddusche.

Regelmäßige Reinigung der Zunge

Allgemein bekannt ist die regelmäßige Säuberung der Zähne. Doch die Zunge mit ihren Rillen und Vertiefungen ist eine Sammelstelle für Bakterien. Hier verstecken sich die meisten Bakterien im Mundraum, nämlich etwa 11 680 000 Millionen Bakterien. Es gibt spezielle Zungenreiniger, die man verwenden kann. Ansonsten kann man auch die herkömmliche Zahnbürste an der Zunge ansetzen und einfach vorsichtig mit etwas Zahnpasta von hinten nach vorn (in Richtung Vorderzähne) entlang putzen.

Professionelle Zahnreinigung

Die vom Zahnarzt oder Prophylaxe-Personal durchgeführte Zahnreinigung, auch PZR genannt, sollte alle 6 – 12 Monate durchgeführt werden. Bei guter Hygiene benötigt man die PZR einmal im Jahr, was von der Krankenkasse in der Regel bezahlt wird.

Auf die Nahrung achten

Kein Zucker, keine säurehaltigen Produkte bei Zahnschmerzen: Zu viel Zucker schadet unseren Zähnen, das ist allgemein bekannt. Honig iwird gerne als Ersatz für Zucker verwendet, doch hat er auch Zucker und  ist bei einem defekten Zahn leider keine gute Lösung. Auch säurehaltige Produkte wie Coca Cola, Fruchtsäfte, Wein, Eistee greifen den Zahnschmelz an. Die Verwendung eines Strohhalms ist in diesem Fall zu empfehlen! Spinat und Zitrusfrüchte greifen die Zähne ebenfalls an durch ihren Säuregehalt.

Zwiebel gegen Entzündung

Beinahe hätten wir noch ein großartiges Hausmittel bei Zahnschmerzen vergessen:

Das Zwiebelsäckchen

Man hacke eine Zwiebel in grobe Würfel, brate sie ohne Öl in einer Pfanne auf mittlerer Hitze goldbraun an. Man nehme ein Stück Stoff von der Größe eines Taschentuches und fülle die Zwiebelwürfel rein. Alles zu einem Säckchen verschnüren und dann an die entzündete Stelle halten. Die antibakterielle Wirkung der Zwiebel lindert die Entzündung deutlich. Auch geeignet ist der Zwiebelsack für Ohrschmerzen. Als Hausmittel für Kieferschmerzen ist die Zwiebel ebenso in dieser Form zu empfehlen.

Abschließend ist zu sagen, dass man nach dem Genuss von säurehaltigen Produkten mindestens 20 Minuten mit dem Zähneputzen warten sollte. Durch die Säure wird der Zahnschmelz angegriffen und durch zu frühes Zähneputzen würde man in diesem Moment einfach den Zahn aufscheuern und verletzen.

Wir von Dentaly.org wünschen den Zahnschmerz-Geplagten gute Besserung und möchten Sie bitten, bei länger andauernden Zahnschmerzen den Zahnarzt aufzusuchen.

Sie haben andere Probleme mit Ihrer Mundgesundheit, wie eine Blutblase im Mund? Auch da haben wir bei Dentaly.org hilfreiche Informationen.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen und was man noch gegen Zahnweh tun kann
{score}/{best} - ({count} {votes})

Quellen