Was eine Panoramaschichtaufnahme der Kiefer ist, auch Panorama-Röntgenaufnahme oder Orthopantomogramm (OPG) genannt, erschließt sich nicht auf den ersten Blick.
Eigentlich ist es aber ganz einfach: Eine Panoramaschichtaufnahme (PSA) ist ein einzelnes Röntgenbild, das alle Ihre Zähne mit beiden Kieferknochen und die umgebenden Gesichtsstrukturen zeigt. Zahnärzte und Oralchirurgen nutzen diese OPG-Röntgenbilder zur Diagnose von Zahnproblemen und zur Behandlungsplanung, insbesondere für Zahnimplantate und kieferorthopädische Arbeiten.
Wenn Sie beabsichtigen, sich im Ausland zahnärztlich behandeln zu lassen, wird Ihre Klinik wahrscheinlich eine Panoramaschichtaufnahme anfordern, um ein genaues Angebot erstellen zu können.
Hier können Sie Näheres zur Funktionsweise des Orthopantomogramm erfahren, zu den Kosten dieser Panorama-Röntgenaufnahme und zum Prinzip, das hinter der Panoramaschichtaufnahme steckt. Wir erklären Ihnen auch, wie man ein Röntgenbild per E-Mail versendet.
Inhalt
Was ist eine Panorama-Röntgenaufnahme?
Im Gegensatz zu anderen Arten von Zahnröntgenaufnahmen, die nur einen Zahn oder einen Teil des Mundes erfassen, zeigen Panorama-Röntgenaufnahmen den gesamten Mund auf einem einzigen Bild. Der Fachbegriff für ein Panorama-Röntgenbild ist Orthopantomogramm. Teilweise wird auch dessen Abkürzung OPG, OPT oder OPTG genutzt.
Das Orthopantomogramm hilft Zahnärzten und Oralchirurgen, Zahnprobleme zu erkennen, die sonst schwer oder gar nicht zu erkennen wären. Dazu gehören:
- Zahnkaries, insbesondere unter einer Füllung oder zwischen zwei Zähnen
- Zahninfektionen, einschließlich Abszessen am Ende einer Zahnwurzel oder unterhalb des Zahnfleischrandes
- Knochenverlust im Kieferknochen durch Zahnfleischerkrankungen oder einen fehlenden Zahn
- Hyperdontie und Hypodontie (Erkrankungen, bei denen man genetisch zu viele oder zu wenige Zähne hat)
- Tumore im Zusammenhang mit Kiefer- oder Mundkrebs
Für Menschen, die sich im Ausland einer Zahnbehandlung unterziehen, ermöglicht ein Panorama-Röntgenbild den Zahnärzten, den Gesundheitszustand Ihrer Zähne aus der Ferne genau zu beurteilen und einen Kostenvoranschlag für Ihren Behandlungsplan zu erstellen. Sie werden nach Ihrer Ankunft in der Klinik zwar noch eine vollständige Untersuchung durchlaufen, aber bis dahin haben Sie bereits eine erste Vorstellung von der notwendigen Behandlung und den voraussichtlichen Kosten.
In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, eine periapikale Röntgenaufnahme (die sich auf mehrere Zähne im Detail konzentriert) oder eine CT-Aufnahme zu machen. Ein zahnärztlicher CT-Scan erzeugt ein 3D-Bild und ist besonders hilfreich bei der Beurteilung der Knochendichte, wenn Sie Zahnimplantate erhalten sollen.
Wie erhält man eine Panoramaschichtaufnahme?
In Deutschland verfügen tausende von Zahnkliniken und -praxen über Panorama-Röntgengeräte, um eine Orthopantomographie durchzuführen. Fragen Sie zunächst einfach den Zahnarzt, zu dem Sie normalerweise gehen, ob er eine Panoramaschichtaufnahme machen kann. Wenn dieser nicht über die nötige Ausrüstung verfügt, sollte er zumindest in der Lage sein, eine nahe gelegene Klinik zu empfehlen, in der sich ein Panorama-Röntgengerät befindet.
Das Orthopantomogramm-Verfahren
Ein Panorama-Röntgengerät hat zwei Seiten: eine mit einer Röntgenröhre und die andere mit einem Film oder Detektor. Diese befinden sich auf einem rotierenden Arm, der sich 180 Grad um Ihren Kopf dreht, um das ganze Bild aufzunehmen.
Zur Vorbereitung auf die Röntgenaufnahme Ihrer Zähne sollten Sie zu Folgendem aufgefordert werden:
- Entfernen Sie Schmuck, Brillen und andere Metallgegenstände, die die Bilder unkenntlich machen könnten
- Ziehen Sie eine Bleischürze an, die den Rest des Körpers vor Strahlung schützt
- Beißen Sie auf ein dünnes Aufbiss-Teil, um Ihren Mund leicht geöffnet zu halten
Der Radiologe positioniert Ihren Kopf auf einer Kinnstütze. Es können außerdem kleine Stützen an der Vorderseite und an den Seiten Ihres Kopfes vorhanden sein. Es ist wichtig, dass Sie völlig ruhig bleiben, um ein klares Bild zu erhalten. Der Eingriff findet in der Regel im Stehen statt. Wenn Sie sich im Sitzen wohler fühlen, kann die Maschine auch dies bewerkstelligen und entsprechend eingestellt werden. Sie kann auch Aufnahmen bei Rollstuhlfahrern vornehmen.
Die Aufnahme des Bildes dauert nur etwa 10-20 Sekunden. Das computergestützte Röntgenbild wird direkt an den Radiologen geschickt, damit er es sofort einsehen und eine Beurteilung abgeben kann.
Ihr Zahnarzt empfiehlt Ihnen möglicherweise, alle 6-24 Monate neue Röntgenaufnahmen Ihrer Zähne machen zu lassen, je nach Ihrer Zahn- und Mundgesundheit.
Sehen Sie sich das folgende Video an, in dem der Ablauf der Panoramaröntgen-Untersuchung anschaulich erklärt wird:
Strahlenbelastung bei der Panoramaschichtaufnahme
Wenn die Zahnröntgenaufnahmen in Übereinstimmung mit den vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden, einschließlich der oben beschriebenen, gelten sie als äußerst sicher.
Bei Erstellung der Aufnahme wird nur eine geringe Menge an Strahlung freigesetzt. Auch bei Säuglingen und Kleinkindern, die empfindlicher auf Strahlung reagieren, wird die Höhe der Exposition durch ein Zahnröntgenbild nicht als Risiko angesehen. Tatsächlich sind Röntgenbilder ein wichtiges Instrument zur Überwachung des Wachstums sowie der Entwicklung von Zähnen und Kiefern von Kindern.
Während bei anderen Arten von Röntgenaufnahmen Geräte im Mund platziert werden, erfolgen Panoramaschichtaufnahmen von außen. Aus diesem Grund ist dies oft die bevorzugte Methode für die Röntgenaufnahme von Baby- und Kinderzähnen.
Nicht sicher sind Zahnröntgenaufnahmen allerdings während der Schwangerschaft. Wenn Sie schwanger sind oder denken, dass Sie es sein könnten, informieren Sie bitte Ihren Zahnarzt oder Radiologen darüber. Es könnte durchaus passieren, dass entschieden wird, die Röntgenaufnahme auf die Zeit nach der Geburt zu verschieben.
Kosten vom Panorama-Röntgenbild in Deutschland
Sofern ein Panorama-Röntgenbild aus medizinischer Sicht nötig ist, zahlt in der Regel die gesetzliche Krankenkasse für die Aufnahme. Sollten Sie doch selbst für die Panoramaschichtaufnahme zahlen müssen, kommen Kosten von circa 50 Euro auf Sie zu.
Beachten Sie, dass einige Kliniken im Ausland anbieten, die Kosten für die Panorama-Röntgenaufnahme im Rahmen Ihrer Behandlung zu erstatten. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie sich nicht so viel Gedanken über den Preis der Panorama-Röntgenaufnahme machen.
Tipps für den digitalen Versand Ihrer Röntgenbilder
Jetzt wissen Sie, wie man ein Zahnröntgenbild macht. Aber was ist, wenn Sie es an einen Zahnarzt im Ausland oder zum Beispiel innerhalb Deutschlands verschicken müssen?
Der einfachste Weg, ein digitales Zahnröntgenbild zum Versenden per E-Mail zu erhalten, ist die Nachfrage bei Ihrer Zahnklinik oder Zahnarztpraxis, ob man Ihnen dort eine digitale Kopie erstellt. Man kann Ihnen die Panoramaschichtaufnahme per E-Mail zusenden. Möglicherweise erhalten Sie auch eine CD mit einer Datei, die Sie an eine E-Mail anhängen können.
Wenn Sie nur eine physische Panoramaschichtaufnahme Ihrer Zähne haben, gibt es zwei Möglichkeiten, diese digital zu erfassen:
- Platzieren Sie Ihr Röntgenbild vor einem leeren weißen Computerbildschirm (öffnen Sie dazu einfach ein neues Word-Dokument)
- Platzieren Sie Ihr Röntgenbild auf einem weißen Hintergrund (wie Druckerpapier) in einem gut beleuchteten Bereich
Sie können ein Foto mit Ihrem Smartphone oder Ihrer Kamera machen. Verwenden Sie bitte keinen Blitz. Versuchen Sie auch, das Foto so zu machen, dass keine Lichtquellen von dem Röntgenbild reflektiert werden.
Sobald Sie ein gutes Foto haben, können Sie es an eine E-Mail anhängen und es an jeden weiterleiten, der es wünscht.
Fazit
Panorama-Röntgenaufnahmen sind ein häufig verwendetes Diagnosewerkzeug für Zahnärzte und Oralchirurgen. Das schnelle und nicht-invasive Verfahren erfasst alle Zähne und beide Kiefer. Es ermöglicht eine genaue Beurteilung Ihrer Bedürfnisse im Bereich der Mundgesundheit.
Wenn Sie planen, Zahnbehandlungen im Ausland durchführen zu lassen, müssen Sie Ihrer ausgewählten Klinik mit ziemlicher Sicherheit eine Panorama-Röntgenaufnahme zur Verfügung stellen. Auf diese Weise kann die Klinik einen individuellen Behandlungsplan erstellen, ohne Sie persönlich röntgen zu müssen. Glücklicherweise sind viele Zahnarztpraxen und Zahnkliniken in Deutschland in der Lage, digitale Röntgenaufnahmen zu erstellen. Dieser Prozess ist also recht einfach.
- Bundesamt für Strahlenschutz: “Nutzen und Risiko der Röntgendiagnostik” https://www.bfs.de/DE/themen/ion/anwendung-medizin/diagnostik/roentgen/nutzen-risiko.html abgerufen am 18.08.2019