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Parodontose: Symptome, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und deren Kosten

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Parodontose, oft als Parodontitis bezeichnet, ist eine weitverbreitete entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats, die unbehandelt zu Zahnverlust führen kann. In Deutschland sind etwa 12 Millionen Menschen betroffen, in der Gruppe der 35- bis 45-Jährigen sogar mehr als die Hälfte.

Dieser Artikel erläutert die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sowie Parodontosebehandlungs-Kosten.

Zusammenfassung: Parodontosebehandlung
  • Ursachen: Bakterielle Infektionen sind der Hauptauslöser. Risikofaktoren umfassen schlechte Mundhygiene, Rauchen und genetische Veranlagung.
  • Symptome: Zahnfleischbluten, Mundgeruch, geschwollenes Zahnfleisch, lockere Zähne und sichtbare Zahnhälse.
  • Parodontosebehandlung: Umfasst professionelle Zahnreinigung, Antibiotika, Lasertherapie und in schweren Fällen operative Eingriffe. Spezielle Zahncremes with die Beovita Parodont, ein Gingival Gel, oder eine Dental Kur können bei der Behandlung unterstützend wirken, ersetzen jedoch nicht den Gang zum Zahnarzt.

Parodontose oder Parodontitis?

Zu Beginn empfiehlt es sich, die Begrifflichkeiten genau zu klären. Im Volksmund weitverbreitet ist das Wort Parodontose – teilweise auch Paradontose. Doch aus medizinischer Sicht sind diese Begriffe falsch. 1921 hatte der Berliner Zahnarzt Oskar Weski den Begriff Paradentose eingeführt.

Parodontosebehandlung durch den Zahnarzt mit einem Werkzeug am entzündeten Zahnfleisch
Untersuchung vor der Parodontosebehandlung

Aus Paradentose wurde dann Parodontose. Doch ist die Verwendung des Begriffes Parodontose eigentlich nur im historischen Kontext richtig. Denn die medizinische Endung „-ose“ beschreibt einen atrophischen Prozess, also Gewebeschwund.

Und was ist Parodontitis? Die medizinische Endung „-itis“ deutet auf eine Entzündung hin. Da es so gut wie nie zu einem Gewebeschwund bei Zahnfleisch und Kiefer ohne eine bakterielle Entzündung kommt, ist statt dem Begriff Parodontose also aus medizinischer Sicht der Begriff Parodontitis zu verwenden.

Die Wortbestandteile „par“ und „odont“ stammen von den altgriechischen Wörtern „parà“ und „odous“. Sie bedeuten „neben“ und „Zahn“. Hier finden wir auch schon den ersten Hinweis auf unsere Krankheit Parodontitis. Übersetzen lässt sich der Fachbegriff in etwa mit „Entzündung neben dem Zahn“.

Denn betroffen sind nicht die Zähne selbst, sondern ihr sogenannter Zahnhalteapparat. Der medizinische Fachbegriff lautet hier Parodontium, umgangssprachlich auch Zahnbett genannt. Betroffen von einer Parodontitis sind also in erster Linie das Zahnfleisch und der Kieferknochen.

Im Folgenden können Sie ein Video zum Thema “Zahnfleischentzündung: Was hilft wirklich?” anschauen. Darin wird unter anderem die Technik erklärt, wie ein Zahnarzt das Zahnfleisch stärken kann, damit der Körper am Ende selbst mit den Bakterien fertig wird.

Auch wird gezeigt, wie Zahnärzte Zahnfleischtaschen behandeln, die entzündet sind und erklärt, ob die Parodontitis-Behandlung Schmerzen verursacht, beziehungsweise, was dagegen getan wird, damit die Reinigung der Zahnfleischtaschen nicht schmerzhaft wird. Aber schauen Sie selbst, wie bei der Parodontitis-Behandlung der Ablauf aussieht.

http://www.youtube.com/hnaonline – Wenn beim Zähneputzen das Zahnfleisch blutet, können Bakterien daran schuld sein. Parodontitis heißt es, wenn sie unter dem Zahnfleisch sitzen und dort auf Dauer Zahn und Knochen beschädigen. Dr. Carsten Czerny, Zahnarzt aus Kassel, erklärt, wie die Behandlung dieser bakteriell bedingten Entzündung aussieht – und warum Patienten vor ihr keine Angst haben müssen.

Anfangsphase einer Parodontose

Die besonders empfindliche und daher schnell betroffene Stelle ist der Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch. Hier dringen Bakterien ein, die dafür Sorge tragen, dass eine Entzündung im Zahnfleisch entsteht. Die betroffene Stelle schwillt an und das Zahnfleisch löst sich vom Zahn.

In diesem Parodontose-Anfangsstadium ist teilweise das Zahnfleisch geschwollen, aber keine Schmerzen zu spüren. Die Parodontitis-Schmerzen treten erst in späteren Parodontose-Stadien auf.

Der durch das sich ablösende Zahnfleisch entstandene Zwischenraum zum Zahn wird Zahnfleischtasche genannt und bietet noch mehr Raum für Bakterien, die sich hier durch Nahrungsreste prächtig vermehren können und wodurch sich möglicherweise die Zahnfleischtasche entzündet.

Sie haben starke Zahnfleisch-Schmerzen und die Praxis ist bereits geschlossen? Erfahren Sie hier alles über den Zahnarztnotdienst, um auch nachts und am Wochenende eine Zahnfleisch-Behandlung zu erhalten.

Wie kann man Parodontose erkennen?

Zahnfleischbluten
Hier liegen die Zahnhälse frei
und es kommt zum Bluten beim
Zähneputzen: Hinweise auf
eine Parodontose

Das Problem bei dieser Erkrankung ist ihr häufig langsamer und schleichender Verlauf.

Mangels eindeutiger Parodontose-Symptome sind sich die Patienten lange Zeit nicht darüber im Klaren, dass sie an dieser Krankheit leiden, denn sie haben keine Zahnschmerzen. Ein erster Indikator für Parodontose kann Zahnfleischbluten sein.

Doch, wie wir später noch sehen werden, gibt es hierfür auch andere Gründe. Ein Grund mehr, dass viele Patienten gelegentliches Zahnfleischbluten für eine einmalige und kurze Entzündung halten. So verkennen sie die langfristig schädliche Auswirkung der Parodontose.

Daher sollten Sie Ihren Mundbereich auch nach anderen Symptomen absuchen, wenn Sie nach dem Zähneputzen oder nachdem Sie in einen Apfel gebissen haben, Zahnfleischbluten entdecken. Zu diesen Symptomen gehören beispielsweise geschwollenes Zahnfleisch, lockere Zähne und sichtbare Zahnhälse.

Aufgrund der Ausscheidungen der Bakterien kann es auch zu Mundgeruch kommen, was ebenfalls ein Hinweis auf eine Parodontose darstellt.

Entdecken Sie derartige Symptome bei sich, ist es ratsam, einen Zahnarzt zu konsultieren. Denn der Zahnarzt hat verschiedene Möglichkeiten, eine eventuelle Krankheit ihres Zahnhalteapparats genauer zu bestimmen.

Dies geschieht beispielsweise mit speziellen Instrumenten, welche die Größe der sogenannten Zahnfleischtaschen messen kann. Bei fortgeschrittener und bereits auf die Knochensubstanz übergegangener Parodontitis lässt sich diese auch mit einer Röntgenaufnahme erkennen.

Und was sind nun die Parodontitis-Symptome, fragen Sie sich wahrscheinlich. Folgende Symptome können auf eine Parodontose hinweisen:

  • Zahnfleischbluten
  • Mundgeruch
  • Lockere Zähne
  • Geschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleisch bildet sich zurück, was zu sichtbaren Zahnhälsen führt, also wenn der Zahnhals frei ist

Lesen Sie auch unseren Artikel zum Thema “Freiliegende Zahnhälse, was tun?”.

Parodontitis oder Gingivitis – Was ist der Unterschied?

Was ist eine Parodontose (Parodontitis) und was ist eine Gingivitis? Auch wenn sie unterschiedlich klingen, sind die beiden Krankheiten Parodontitis und Gingivitis sehr ähnlich. Viele ihrer Symptome gleichen sich.

Bei dieser Gingivitis zeigt der Zahnarzt die Zahnfleischentzündung
Gingivitis

So zum Beispiel das Zahnfleischbluten oder der möglicherweise auftretende und bakterienbedingte Mundgeruch. Der wesentliche Unterschied beider Krankheiten besteht darin, dass die Gingivitis lediglich eine Entzündung des marginalen Zahnfleischs darstellt – gemeint ist der äußere, bewegliche Teil.

Demgegenüber ist eine Parodontose eine Krankheit, die den gesamten Zahnhalteapparat befällt, also einschließlich des Kieferknochens.

Dass beide Krankheiten sehr ähnlich sind, ist auch an dem leidvollen Umstand zu erkennen, dass eine Gingivitis das Auftreten einer, beziehungsweise den Übergang in eine, Parodontose erleichtert.

Diese Folge ist jedoch nicht zwangsläufig. Ursachen, Symptome und Prophylaxe sind bei beiden Krankheiten ebenfalls sehr ähnlich. Nur die Therapieformen unterscheiden sich.

Das sind die Parodontose-Ursachen

Da es sich bei einer Parodontose um eine bakterielle Entzündung handelt, sind natürlich Bakterien der eigentliche Auslöser dieser Krankheit. Im menschlichen Mundraum kommen bis zu 500 verschiedene Bakterienarten vor, doch nur eine sehr geringe Anzahl davon ist in der Lage, eine Parodontose auszulösen. Anders, als bei der schon erwähnten Gingivitis. Hier können potenziell alle Bakterien die Entzündung auslösen, was auch bei der Pleuritis passieren kann.

In beiden Fällen muss jedoch ganz klar gesagt werden, dass die Bakterien allein nicht schuld an der Entzündung sind. Vielmehr gibt es weitere Parodontitis-Ursachen: Es ist das eigene Immunsystem, welches Mechanismen in Gang setzt, um die entdeckte Überpopulation an Bakterien zu bekämpfen.

Die Enzyme, welche vom Immunsystem auf die Bakterienabwehr angesetzt werden, zerstören nämlich auch das eigene Gewebe. So ist es tatsächlich der eigene Körper, der für einen Abbau von Zahnfleisch und Knochengewebe verantwortlich ist.

Neben den Bakterien, die sich als Plaque an den Zähnen festsetzen und das Immunsystem herausfordern, gibt es jedoch noch andere Ursachen und Faktoren, die das Risiko für eine Parodontose teilweise deutlich erhöhen. Diese Risiken möchten wir uns im Folgenden einmal genauer ansehen.

Welche Risikofaktoren sind vorhanden?

Tabakkonsum schadet den Zähnen
Rauchen färbt nicht nur die Zähne gelb, es erhöht auch das Risiko für Parodontitis

Grundsätzlich ist hierbei zu unterscheiden, ob der Risikofaktor vom Patienten selbst beeinflussbar ist oder nicht.

Mehrere Studien der letzten Jahre ließen den Verdacht aufkommen, dass bestimmte Gene eine Wahrscheinlichkeit von Parodontose erhöhen können.

Auch andere Krankheiten, die häufiger (Diabetes) oder seltener (Skorbut, Vitaminmangel) in Industrienationen vorkommen, erhöhen das Risiko für eine Parodontose deutlich. Eine Schwangerschaft ist ebenfalls ein Risikofaktor für die Parodontitis.

Dem gegenüber stehen jene Risiken, die der Mensch selbst zu verantworten hat. Ganz offensichtlich steht eine schlechte Mundhygiene und die damit einhergehende Bildung von Plaque im Mittelpunkt.

Doch auch das Atmen durch den Mund, der Konsum von Tabak und nicht behandelte Karies können zu Parodontose führen. Piercingschmuck, der an ungünstigen Stellen im und am Mund platziert ist, beherbergt ebenfalls ein Risiko. Hier sind besonders das Lippenbändchen und die Zunge zu nennen.

Diese Risikofaktoren können Sie selbst beeinflussen:

Der Krankheitsverlauf bei Parodontose

Bei der Parodontitis sind zwei verschiedene Klassifikationen zu unterscheiden. Ursachen, Symptome und Verläufe sind jeweils ähnlich. Entscheidend ist hier die Geschwindigkeit, mit der die Krankheit fortschreitet. Im Folgenden wollen wir uns die beiden unterschiedlichen Krankheiten (akute Parodontitis und chronische Parodontitis) einmal genauer ansehen.

Die Klassifikationen

Nur selten kommt es zu einer akuten Parodontitis, welche sehr zügig verläuft und schnell das Knochengewebe im Kiefer angreift. Die Zahnärztin kann diese Form der Krankheit besonders gut auf einem Röntgenbild erkennen, da sich der Knochen entlang der Zahnwurzel abbaut. Das so entstehende Loch ist daher trichterförmig.

Demgegenüber verläuft die wesentlich häufigere chronische Parodontitis sehr langsam und eher schubweise. Hier zeigt das Röntgenbild einen gleichmäßigen und horizontalen Knochenrückgang, was damit zu erklären ist, dass der Körper in Ruhephasen eine Art Umbau vornimmt und das Knochengewebe neu verteilt.

Die chronische Parodontitis ist die wesentlich häufigere Variante. Da sie meist schmerzfrei bleibt, wird sie von Patienten nur selten früh erkannt. Der Zahnarzt stellt die Diagnose meist zufällig, nachdem ein Patient über Zahnfleischbluten klagt.

Die Folgen bei einer Nichtbehandlung

Zahnfleischschwund
Deutlich zu sehen: Der Rückgang des Zahnfleischs und die freiliegenden Zahnhälse

In beiden Fällen kann es im schlimmsten Falle zu einem Verlust von einem oder mehreren Zähnen als Folge einer Erkrankung an Parodontose kommen.

Das ist besonders dann der Fall, wenn die Krankheit nicht behandelt wird. Durch den Knochenschwund lockern sich die Zähne immer weiter, bis sie schließlich einfach ausfallen.

Das bringt nicht nur ästhetische Probleme mit sich, sondern führt auch zu einem Verlust beziehungsweise einer Einschränkung der Fähigkeit zum Kauen.

Eine andere, häufig unterschätzte, Folge auf den Körper findet sich nicht im Mundraum, sondern andernorts. Die Verbindung zwischen Zahngesundheit und der Gesundheit des restlichen Körpers ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Auch wenn die daraus gezogenen Schlussfolgerungen nicht immer zutreffend waren.

Doch zurück zu unserer Parodontitis. Wird die Krankheit nicht oder nicht schnell genug behandelt, kann dies Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers haben. So steigt beispielsweise das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarktes um das Zweifache.

Ebenfalls Lungenentzündungen, Schwangerschaftsabbrüche, Diabetes und Osteoporose (Knochenschwund) haben höhere Wahrscheinlichkeiten nach einer Parodontose aufzutreten. Der Grund für diese Verbindung liegt in den Bakterien.

Durch ihre Vermehrung in den Zahnfleischtaschen und die eventuell blutenden Entzündungen gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf und infolgedessen in andere Organe des Körpers. Hier können sie großen Schaden anrichten.

Wenn Patienten nicht ihre Parodontitis behandeln, kommt es zu:

  • Ästhetischer Einschränkung durch Zahnverlust
  • Einschränkung beim Kauen durch Zahnverlust
  • Höherem Risiko für Diabetes, Schlaganfall, Schwangerschaftsabbruch und mehr

Parodontosebehandlung: Was hilft?

Zahnfleischtaschenmessung
Der Zahnarzt misst die Tiefe der Zahnfleischtaschen

Das Zahnfleisch geht zurück, was tun; Zahnfleischtaschen, was hilft? Vielleicht haben Sie aber auch ein anderes Symptom für eine Parodontose entdeckt.

Je nach Stadium der Krankheit empfehlen sich unterschiedliche Formen der Parodontosebehandlung, respektive Parodontitis-Behandlung. Der Ablauf einer Parodontose-Behandlung ist jedoch relativ ähnlich.

Bei allen Varianten werden zwei Ziele zu erreichen versucht, damit die Parodontitis heilen kann. Diese beiden Ziele lauten: Die verursachenden Bakterien beseitigen und die Entzündung stoppen.

Im Folgenden haben wir je nach Krankheitsstadium die jeweilige Parodontosebehandlung und deren Ablauf dargestellt:

Prophylaxe kommt zuerst

Generell gilt, dass eine gute Vorsorge – also der Parodontitis vorbeugen – besser ist, als nachher eine Therapie durchführen zu müssen. Hierzu zählen vor allem regelmäßige und gründliche Mundhygiene, also Zähneputzen, und eine Kontrolle beim Zahnarzt.

Letztere sollte mindestens zweimal pro Jahr stattfinden. Bei Risikogruppen, wie zum Beispiel schwangeren Frauen, auch alle drei Monate.

Professionelle Zahnreinigung

Was tun bei Parodontose, die schon da ist? Wurde eine Parodontitis durch einen Arzt diagnostiziert, kommt es auf den Status der Krankheit an. Wurde nur eine leichte Parodontitis festgestellt, so ist das Problem eventuell mit einer verbesserten Mundhygiene und häufigen professionellen Zahnreinigungen durch den Arzt in den Griff zu bekommen.

Ob diese Parodontosebehandlung schmerzhaft wird, hängt davon ab, ob der Patient eine Betäubung erhält. Das Ziel ist hierbei, dass die krankheitsverursachenden Bakterien möglichst entfernt und deren Nahrungsgrundlage, also die Essensreste in den Zahntaschen, beseitigt werden.

Bei der Mundhygiene zu Hause kommt hier der Zahnseide eine besondere Bedeutung zu. Möglicherweise machen diese Maßnahmen auf längere Sicht eine weitere Parodontosebehandlung unnötig; wobei das der Zahnarzt entscheiden sollte.

Die Zahnfleischtaschen-Reinigen-Kosten beziehungsweise die professionelle Zahnreinigungs Kosten betragen circa 100 € pro Sitzung.

Antibiotika

Antibiotika für Parodontose
Wenn die Zahnfleischtaschen entzündet sind
kann der Arzt auch ein Antibiotika verschreiben

Was tun gegen Parodontose, wenn diese bereits weiter fortgeschritten ist? Sind die Zahnfleischtaschen entzündet, ist eine Möglichkeit, dass der Zahnarzt mittels einer Laboruntersuchung die verantwortliche Bakterienart ermittelt.

So kann durch die Verabreichung von Antibiotika ebendieses Bakterium gezielt bekämpft werden.

Das eigene Immunsystem muss nicht mehr selbst durch die Produktion der gewebeschädigenden Enzyme handeln.

Allerdings sollte der Einsatz von Antibiotika generell nur sparsam verlaufen, da sich andernfalls Resistenzen und andere unerwünschte Folgen einstellen können.

Plasmatherapie

Die Alternative zum Einsatz von Antibiotika liegt in der modernen Plasmatherapie. Hierbei wird medizinischer Sauerstoff (Plasma genannt) gezielt an die entzündeten Stellen herangeführt. Dies geschieht über eine weiche Bissschiene, die über einen Schlauch mit dem Plasmagerät verbunden ist.

Das Sauerstoffgemisch wird so direkt auf die betroffenen Stellen geleitet. Es dringt auch tief in die Zahnfleischtaschen ein und kann dort die schädlichen Bakterien abtöten. Parodontologen, die eine derartige Paradontosebehandlung anbieten, gibt es jedoch noch nicht überall.

Patienten sollten sich daher genau erkundigen, ob ihr Zahnarzt über ein solches Gerät verfügt. Auch die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen ist bisher nicht gegeben.

Parodontosebehandlung mit Laser

Im Rahmen einer neueren Art der Therapie werden bei der Parodontosebehandlung Laser eingesetzt. Diese sollen antibakteriell wirken, entzündungshemmend und schmerzfrei sein. Eine Parodontosebehandlung mit Laser verursacht Kosten von circa 10 € pro Zahn.

Operation – fortgeschrittene Parodontose heilen

Bei einem weit fortgeschrittenen Verlauf der Parodontitis kann eine Operation die letzte Möglichkeit im Rahmen einer Parodontitis-Therapie sein, den Verlust des Zahnes zu verhindern. Bei der Operation werden verschiedene Absichten verfolgt.

Das geschwollene Zahnfleisch wird aufgeschnitten, um die dahinter verborgenen Taschen zu reinigen. Danach wird die Zahnfleischtasche operativ verkleinert, um so der Bakterienkolonie den Lebensraum zu nehmen.

Parodont Creme

Zähneputzen als Prophylaxe
Hilft immer noch am besten: Eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene

In der Sendung „Die Höhle der Löwen“ auf Vox machte der Berliner Zahnarzt Dr. İsmail Özkanlı mit einer Parodontose-Zahnpasta auf sich aufmerksam.

Er hatte bereits vor über 15 Jahren in seiner Zahnarztpraxis mit Schwarzkümmelöl gegen Parodontose geforscht und gemeinsam mit einem Apotheker eine Art Gel zur Behandlung von Parodontitis entwickelt.

Die so entstandene Parodont Creme ist mit der Hilfe der „Löwen“ nun auf dem Markt erhältlich.

Gibt es denn eine Parodont-Creme-Studie? Laut Dr. Özkanlı und seinen Investoren wurde die Wirkung der Zahnpasta bei Parodontose bereits durch mehrere Studien belegt. Ein Gerichtsurteil untersagte den Vertreibern jedoch die Bewerbung als medizinisches Produkt.

Seither ist die Parodontose-Zahncreme als Kosmetika erhältlich, welches eine Entstehung oder eine schnelle Ausbreitung der Parodontose verhindern soll. In Kombination mit einer gründlichen Mundhygiene, also regelmäßigem Zähneputzen, ist die Parodont Creme jedoch sicherlich nicht verkehrt.

In Drogerieketten findet man Parodont bei DM, bei Rossmann oder etwa bei Müller. Es gibt das Mittel gegen Parodontose auch in der Apotheke.

Welche Parodontosebehandlung sinnvoll oder nicht sinnvoll ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Zahnarzt.

Parodontitis-Behandlung im Überblick

Die folgende Übersicht gibt eine grobe Veranschaulichung der Behandlungsmöglichkeiten wieder. Es ist jedoch nicht so, dass eine der Möglichkeiten allein ausreichend ist. Gerade die vorbeugende Mundhygiene sollte immer (auch ohne vorhandene Parodontitis) zur täglichen Routine gehören.

Andere Varianten sind teilweise in Kombination denkbar. So ist auch diejenige Parodontosebehandlung sinnvoll, bei der zum Beispiel die Plasmatherapie in Verbindung mit einer Zahnreinigung durchgeführt wird.

Was eine Parodontosebehandlung kosten würde, haben wir auch mit angegeben, soweit dies möglich war; jedoch handelt es sich hier nur um Orientierungswerte. Tatsächlich kann die Parodontitis-Behandlung Kosten verursachen, die höher liegen oder auch niedriger. Auch die Parodontosebehandlungs-Dauer geben wir in den meisten Fällen mit an.

Häufigkeit

Dauer

Kosten

Kostenübernahme durch Krankenkassen

Vorbeugende Mundhygiene

Nach den Mahlzeiten

3 – 6 Minuten

Wenige Euro für Zahnpasta, Zahnseide und Zahnbürste

Nein

Paradont Creme als Unterstützung

3 mal täglich

2 Minuten

ca. 5 € pro Packung

Nein

Antibiotika

Nach Arzt und Packungsbeilage

-

unterschiedlich

Ja

Plasmatherapie

Alle 3 Monate

30 Sekunden

45 €/ Sitzung

Nein

Lasertherapie

nach Bedarf

1 Stunde pro Sitzung

ca. 10 €/ Zahn

Nein

Professionelle Zahnreinigung

Alle 3 Monate

1,5 Stunden

100 €/ Sitzung

Nein

Operation

einmalig

Je nach Umfang

-

Ja

Man sieht in der Tabelle neben der jeweiligen Parodontosebehandlung, wie oft diese wiederholt werden sollte. Der Grund, warum man die Parodontosebehandlung überhaupt wiederholen muss, liegt darin, dass man zwar eine Parodontose rückgängig machen kann, aber nur temporär.

Die Grunderkrankung bleibt bestehen. Es ist also nicht so, dass die Parodontose heilbar wäre, beziehungsweise die Parodontitis heilbar wäre.

Und übrigens: Es gibt gegen Zahnfleischentzündung auch Gel, wobei man auch hier den Zahnarzt fragen sollte, ob es sinnvoll ist, dieses zu verwenden.

Die Parodontitis-Behandlungs-Dauer variiert stark, je nach Art der Behandlung von Parodontose.

Essen und Trinken nach Parodontosebehandlung

Suppe in Schüssel
Scharfes Essen nach Parodontosebehandlung besser meiden

Wenn man zum Beispiel eine professionelle Zahnreinigung erhalten hat, stellt sich die Frage, wie soll man sich verhalten nach der Parodontosebehandlung, insbesondere in Bezug auf das Essen und Trinken.

Sollte im Rahmen der professionellen Zahnreinigung eine Betäubung durchgeführt worden sein, sollten Sie mit dem Essen und Trinken nach der Parodontosebehandlung so lange abwarten, bis die Betäubung ihre Wirkung verloren hat.

Auch wird empfohlen, Saures und Scharfes zu meiden.

Wie lange Sie das Rauchen nach der Parodontosebehandlung einstellen sollten, besprechen Sie am besten mit Ihrem Zahnarzt. Gleiches gilt für die Frage, wie Sie das Zähneputzen nach der Parodontosebehandlung handhaben sollten.

Wenn Sie Schmerzen nach der Parodontosebehandlung haben, sollten Sie sich an Ihren Zahnarzt wenden, um abzuklären, ob die Schmerzen im Rahmen des Normalen liegen. Da jeder Fall anders ist, lässt sich die Frage, wie lange Schmerzen nach der Parodontosebehandlung auftreten, nicht pauschal beantworten.

Parodontose-Hausmittel

Sie fragen sich, ob Sie die Parodontose selbst behandeln können? Im Internet findet man die ein oder andere alternative Parodontosebehandlung, wie zum Beispiel “Parodontose heilen mit Ölkur“. Von der eigenmächtigen Verwendung von einem solchen Parodontose-Hausmittel sollte man allerdings absehen.

Es ist immer besser, man lässt sich vom Zahnarzt beraten, welche Hausmittel gegen Parodontose man einsetzt. Denn der Arzt kann am besten einschätzen, ob Sie zum Parodontose-Behandeln Hausmittel einsetzen und ob Sie damit Ihre Zahnfleischtaschen selbst behandeln sollten.

Bei der Wahl des richtigen Zahnarztes sollte man darauf achten, ob sich in Bezug auf die Parodontosebehandlung Erfahrungen anderer Patienten mit diesem Zahnarzt finden. Erfahrungen mit einer Parodontosebehandlung können allerdings auch vom jeweiligen Fall abhängen und müssen sich nicht unbedingt in Ihrer Behandlung wiederholen.

Häufig taucht die Frage auf, ob eine Parodontitis ansteckend ist. Da es sich bei der Parodontose um eine bakterielle Infektionskrankheit handelt, ist Parodontose ansteckend.

Wie bekommt man das Zahnfleisch zurück?

Wenn Ihr Zahnfleisch erstmal zurückgegangen ist, ist es im Grunde verloren. Denn das Zahnfleisch wächst nicht nach. Und wie bekommt man das Zahnfleisch zurück, fragen Sie sich wahrscheinlich?

Hier hat der Zahnarzt verschiedene Möglichkeiten, Ihr Zahnfleisch wieder aufzubauen. Denkbar ist etwa die Zahnfleischtransplantation oder die Verschiebelappenplastik.

Ausblick und Verweise zum Thema Parodontose

Wir hoffen, dass Sie nun einiges über die Volkskrankheit Parodontitis, oder umgangssprachlich Parodontose, erfahren haben, was Sie zuvor noch nicht wussten.

Hat Ihnen dieser Artikel zum Thema Parodontosebehandlung gefallen oder benötigen Sie noch andere Informationen, die über das Thema der Behandlung von Parodontitis hinausgehen?

Dann schauen Sie sich doch gerne noch etwas bei uns um. Vielleicht sind Sie ja auf der Suche nach spannenden Infos zum Zahnbleaching oder Sie haben Fragen zur Wurzelbehandlung?

FAQ

Ist Parodontose ansteckend?

Bei der Parodontitis handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit. Viele Parodontosebakterien sind nicht nur über einen Partner, sondern auch über die Zahnbürste übertragbar.

Sie haben andere Probleme mit Ihrer Mundgesundheit, wie z. B. eine gefüllte Blase im Mund? Auch da haben wir bei Dentaly.org hilfreiche Informationen.

Parodontose: Symptome, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und deren Kosten
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Quellen